Studie beweist Wirksamkeit der
chirurgischen Migräne-Therapie

Eine placebokontrollierte Studie der renommierten Universität Cleveland in den USA beweist, was weltweit über 1500 Patientinnen und Patienten bereits aus eigener Erfahrung wissen: Die chirurgische Migräne-Therapie, die sogenannte «Migräne-Operation» ist – auch nach wissenschaftlichen Maßstäben – wirksam.

Eindeutige Ergebnisse in aufwendigem Studiendesign

Die Ergebnisse der Datenauswertung sprechen eine eindeutige Sprache: Die Hälfte der operierten Patienten (57,1 Prozent) gaben bei der nach 12 Monaten erfolgten Nachuntersuchung an, die Beschwerden komplett verloren zu haben. Sie gelten als vollständig geheilt. Dies war in der Vergleichsgruppe lediglich bei einem Patienten der Fall (3,8 Prozent). Weiter konnte bei 83,7 Prozent der operierten Patienten eine mehr als 50-prozentige Verringerung der Migräne-Beschwerden beobachtet werden; eine entsprechende Linderung in der Gruppe der scheinoperierten Patienten zeigte sich lediglich bei 57,7 Prozent.

Damit bestätigt die Studie, dass die chirurgische Migräne-Therapie eine effektive Behandlungsmethode darstellt.

Die prospektive, randomisierte Studie wurde in einem aufwendigen, placebokontrollierten Rahmen durchgeführt: Während ein Teil der Patienten tatsächlich operiert wurde, erhielt ein zweiter Teil lediglich eine Scheinoperation. Die Aussagekraft der Studie entspricht damit dem in der pharmakologischen Forschung als Gold-Standard geltenden Doppelblindstudien-Verfahren.

Neubewertung der Migräne-Operation

Seit ihrer ersten Durchführung im Jahr 2000 war die operative Migräne-Therapie heftiger Kritik seitens vieler Neurologen ausgesetzt, welche u. a. die fehlende wissenschaftliche Beweisführung der Wirksamkeit bemängelten. Diese Argumente werden nun durch die Publikation der Studie entkräftet. Insbesondere das aufwendige Studiendesign, welches u. a. auch den möglichen Placebo-Effekt einer Behandlung berücksichtigt, und die statistisch signifikanten Daten finden in Expertenkreisen hohe Anerkennung. Zudem ist die operative Migräne-Therapie die einzige Behandlungsmethode, welche die Ursache von Migräne-Attacken bekämpft und nicht deren Symptome.

Aufgrund der nun vorliegenden Studienergebnisse muss die operative Behandlung von Migräne wohl auch von gegnerischer Seite als effektive Behandlungsmöglichkeit anerkannt und zum Gegenstand einer sachlichen, patientengerechten Diskussion werden. Sinnvoll erscheint die Operation laut Experten vor allem für Patienten, die auf medikamentöse oder komplementäre Therapien nicht oder nur ungenügend ansprechen.


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